In Europa gibt es zurzeit genug Wasser, um alle Verbraucher damit zu versorgen. Insgesamt wird das Wasser auf unserem Kontinent jedoch langsam knapp.Vielerorts werden die Grundwasservorkommen übernutzt und der Grundwasserspiegel sinkt bedenklich.
Grundwasser wird vor allem für die Trinkwasserversorgung gebraucht. Einerseits hat der Bedarf an Trinkwasser in der Bevölkerung markant zugenommen. Andererseits sind die Grundwasserspeicher kleiner geworden und erhalten weniger Nachschub an versickerndem Wasser.
Industrie und Landwirtschaft benötigen grosse Wassermengen, die sie meist aus Seen und Flüssen entnehmen. In der Landwirtschaft wächst der Wasserbedarf rasant, speziell in den Ländern Südeuropas, wo immer grössere Anbauflächen künstlich bewässert werden. Um genügend Wasser für die Bewässerung zu haben, wurden viele Speicherseen gebaut. In Portugal entstand so der grösste Stausee Europas, der Alqueva-See. Sein Nutzen ist umstritten.
Knapp wird das Wasser auch deshalb, weil grosse Wassermengen in schadhaften Leitungen verlorengehen. Die Wasserverschmutzung trägt ebenfalls zur Verknappung bei. Sie macht viele Wasservorkommen unbrauchbar. 20 bis 25 Prozent der europäischen Seen und Flüsse gelten als schwer verschmutzt.